Einen Eindruck von Peter Steins Arbeiten erhält man in der Online-Galerie http://www.fluidr.com/photos/mrviolinpeter
Teile aus dem Innenleben einer mechanischen Pfeifenorgel, wie sie seit vielen hundert Jahren von handwerklich hoch entwickelten Orgelbauern gestaltet wird, wurden vom Künstler kombiniert mit phantasievoll gestalteten Vogelmenschen. Die Funktionselemente der Orgel werden so zum Schauplatz kleiner Szenen, in denen sich Mischwesen aus Mensch und Vogel tummeln. Die Phantasiefigur des Vogelmenschen steht für das Streben nach andern Welten, den Traum vom Fliegen, – es ist eine menschliche Sehnsucht, sich wie die Vögel scheinbar leicht und unbeschwert in der Luft bewegen zu können, einem nicht fassbaren Medium, das auch dem Orgelklang zur Existenz verhilft - schwingende Luft, die in Musik verwandelt - transzendiert wird.
Die Figuren zeigen auf ihrem Weg unterschiedliche Stadien der Metamorphose: Wandervögel brechen auf, lassen aber auch Bindungen zurück, wollen sich vom Gipfel in die Luft schwingen, sind manchmal unglücklich mit ihrem Zustand, manchmal auch nur neugierig. Mache haben schon zwei Flügel, andere sind zwar Vogelwesen mit Krallen und Schnäbeln, können aber nicht fliegen, eine zusammen gewürfelte Ansammlung von Individuen, zum Teil allein, zum Teil unterwegs mit ihren Gefährten.
Peter Stein hat diese Mischwesen durchaus humoristisch gestaltet und in der Technik der japanischen Faltkunst des Origami jeweils aus einem quadratischen Blatt gefaltet. Die Papierfalttechnik ermöglicht eine skizzenhafte Darstellung, die immer noch den ursprünglichen Zustand des Papiers, eine einfache quadratische Fläche, die in den Raum aufgebrochen ist, ahnen lässt. Alle Figuren sind Variationen des gleichen Modells und sind in Nassfalttechnik aus Aquarellpapier ohne Schere und Kleber gefaltet.